Iserlohns Goalie Jonas Mende hielt gegen Atting überragend. Die Wölfe gewannen dennoch - das Siegtor gelang Fabian Hillmeier (Mitte); (Foto: Bauer)
Die Duisburg Ducks haben in den Playoffs der 1. Bundesliga die Sensation geschafft und als Achtplatzierter nach der Vorrunde Hauptrundenmeister und Pokalsieger SHC Rockets Essen in zwei Spielen eliminiert. Im Halbfinale treffen sie nun auf die Köln Rheinos, die sich ebenfalls klar in zwei Spielen gegen die Bissendorfer Panther durchsetzen. Das zweite Halbfinale steht noch nicht fest. Während sich der TV Augsburg auch im zweiten Spiel gegen die Highlander Lüdenscheid durchsetzte (11:2), geht die Serie zwischen Titelverteidiger Samurai Iserlohn und Aufsteiger IHC Atting in das entscheidende dritte Spiel. Die Wölfe gewannen ihr Heimspiel mit 6:4.

Duisburg Ducks - SHC Rockets Essen 11:8 (4:2, 4:2, 3:4)
Die Rockets mussten mit Dominik Luft, Damian Schneider, Christian Nieberle und Dennis Nimako gleich auf vier Stammspieler verzichten. Essen egalisierte in der Anfangsphase zweimal eine Duisburger Führung, wurde aber in der 15. und 17. Minute von einem Doppelschlag des Duos Paul Fiedler/Patrick Schmitz kalt erwischt. Diese 4:2-Führung bauten die Ducks bis zur 32. Minute auf 7:2 aus. Die Rockets wechselten den Goalie, brachten Björn Wolf für Tim Koziol und kamen durch zwei Tore von Tobias Stöckhardt (34./35.) auch gleich wieder auf 7:4 heran. Fabian Lenz erhöhte aber in der 40. Minute auf 8:4. Im letzten Drittel waren gerade 27 Sekunden gespielt, da konnte Stefan Dreyer auf 5:8 verkürzen. Zwei Minuten später stellten die Ducks den alten Abstand von vier Toren jedoch wieder her. Postwendend - ganze sieben Sekunden später- erzielte Benjamin Hüsken den sechsten Treffer für die Rockets. Jetzt war es ein offener Schlagabtausch, denn beide Teams suchten ihr Heil stets in der Offensive. Duisburg legte nach und erzielte durch Patrick Schmitz Treffer Nummer zehn. Die Rockets gaben sich aber noch immer nicht geschlagen. Zwei Treffer durch Kapitän Lars Wegener und schon war man wieder im Spiel. Es blieben noch knapp fünf Minuten um das Ergebnis zu egalisieren. Aber Duisburg spielte in der Schlussphase clever und verwaltete das Ergebnis.
Hinspiel: 12:10, Stand: 2:0, Duisburg im Halbfinale

TV Augsburg - Highlander Lüdenscheid 11:2 (3:0, 6:1, 2:1)
Eine klare Sache war das Heimspiel für Vizemeister und Europapokalsieger TV Augsburg. Am Ende hatten sich die Schützlinge von Trainer Andreas Gerstberger vor 300 Zuschauern mit 11:2 gegen die Highlander Lüdenscheid durchgesetzt – das Hinspiel hatten sie nur denkbar knapp mit 5:4 im Penalty-Schießen gewonnen. Lüdenscheid, das ohne Topscorer Jiri Svejda angetreten war, hielt die Begegnung im ersten Drittel offen, auch dank Nationaltorhüter Jonas Mohr (er machte nach dem sechsten Gegentreffer Platz für Daniel Schneider). Sein Augsburger Kontrahent Andreas Fuchs war in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht zu überwinden. Im zweiten Drittel machten die Augsburger dann richtig Dampf und entschieden das Spiel vor. In schöner Regelmäßigkeit erzielten sie ihre Treffer. „Wir hätten wesentlich höher gewinnen können“, meinte Nationalspieler Benjamin Becherer, der vier Scorer-Punkte verbuchte. Erfolgreichster Torschütze der Augsburger war einmal mehr Nationalspieler Lukas Fettinger.
Hinspiel: 5:4 n.P., Stand: 2:0, Augsburg im Halbfinale

Bissendorfer Panther - HC Köln-West Rheinos 1:7 (0:3, 1:3, 0:1)
Rund 500 Fans in der proppevollen Wedemark-Halle gaben dem Spiel einen würdigen Rahmen. Doch schon nach 65 Sekunden lagen die Hausherren durch zwei Treffer von David Weisheit und Kevin Bury mit 0:2 im Rückstand. Kai Eßer legte in der 17. Minute dann noch zum 0:3 nach. Im zweiten Drittel keimte dann Hoffnung in der Halle und den Reihen der Panther auf: Nach einem sehenswerten Angriff passte Kapitän Markus Köppl auf Christian König und dieser – mit seinem zweiten Einsatz in der Partie – vollendete in bester Torjägermanier. Der Ruck, den dieser Treffer durch die Reihen der Panther gehen ließ, währte allerdings nur kurz. Nur eine Minute später musste Panther-Keeper Danny Sellmann einen abgefälschten Schuss von David Weisheit passieren lassen. Nikolas Neutzer und Robin Weisheit erzielten dann die weiteren Treffer für die Kölner und so ging es mit 6:1 für die Rheinos in die letzte Drittelpause. Im Schlussdrittel gelang dann Robin Weisheit der Treffer zum 7:1-Endstand. Goalie Marc Baumgarth und die Rheinos-Defensive erhielt ein Sonderlob von Coach Victor Martinez. „Wir haben heute – wie in der ganzen Saison auch – alles gegeben. Wir müssen einfach akzeptieren, dass die Kölner heute eine Nummer zu groß für uns waren – nichts desto trotz können wir Stolz auf das Erreichte sein“, sagte Bissendorfs Kapitän Köppl.
Hinspiel: 6:4, Stand: 2:0, Köln im Halbfinale

IHC Atting - Samurai Iserlohn 6:4 (1:1, 2:2, 3:1)
Die Wölfe traten erstmals in der neuen Halle im ca. 35 Kilometer von Atting entfernten Donaustauf an. 130 Fans hatten die Mannschaft dorthin begleitet. Sie sahen von Beginn an ein Spiel, bei dem um jeden Zentimeter gekämpft wurde. Schon nach wenigen Momenten ließ Tim Bernhard mit einem krachenden Check aufhorchen. Die Samurai nahmen den Kampf an und gingen in der elften Minute durch Marco Peters in Führung, Matthias Rothhammer glich in der 17. Minute aus. Turbulent wurde es im Mittelabschnitt. Nun häuften sich die Strafen, Attings Tim Dünnbier holte sich gleich sieben Minuten ab, schaffte aber nach Beendigung der Zeit den Treffer zum 3:3 (39.) Zuvor war Iserlohn erneut zweimal in Führung gegangen – Pascal Poerschke und erneut Peters waren die Torschützen, Thomas Bauer hatte das 2:2 für Atting erzielt. Im Schlussdrittel legte Iselohn durch Linkes Treffer nach 22 Sekunden einen Blitzstart hin, doch Bernhard gelang mit einer schönen Einzelaktion der Ausgleich. Kapitän Fabian Hillmeier nutzte in der 49. Minute eine Abwehrfehler der Gäste und traf zum 5:4. Zwei Strafen überstanden die Attinger noch und Bernhard traf sieben Sekunden vor dem Ende ins leere Gehäuse der Iserlohner. „Es war ein geiles Spiel“, sagte der Torschütze. Kapitän Hillmeier meinte: „Das 5:4 war der Knackpunkt.“ Iserlohns Spielertrainer Carsten Plate sagte: „Jonas Mende hat uns im Spiel gehalten, er hat gezeigt, warum er der beste deutsche Torwart ist. Es war ein kurioses Spiel: Eigentlich müssen wir nach zwei Dritteln klar hinten liegen. Mende hat aber stark gehalten. Das letzte Drittel war dann unser bestes, aber wir verlieren aufgrund von zwei individuellen Fehlern das Spiel."
Hinspiel 10:7, Stand 1:1; Spiel 3 am 25.10, 18 Uhr in Iserlohn

Michael Bauer