U19 Länderpokal: Manchmal ist es mehr als nur der Sport

Foto: Andrea Ach, Donaustauf
Am Ende war es wieder Platz zwei – zum sechsten Mal in Folge: Die bayerische U19-Auswahl unterlag am Sonntag im Finale des Skaterhockey-Länderpokals in Donaustauf dem Favoriten aus Nordrhein-Westfalen mit 3:8. Im Mittelpunkt stand aber nicht das Ergebnis, sondern neben anderen sportlichen Dingen vor allem menschliche.

Denn eine Geschichte abseits der Fläche bewegte Mannschaft und Trainerteam: Der Vater eines jungen Skaterhockeyfans sprach das Trainerteam vor dem Samstagabendspiel gegen Berlin/Brandenburg an, ob denn die Mannschaft mit seinem Sohn ein Teamfoto machen würde. Er sei großer Skaterhockey-Fan und habe eigentlich mit seiner Mutter zur Bayernauswahl gehen wollen. Aufgrund einer schweren Erkrankung ist dies aber derzeit nicht möglich. Aber ein Bild mit dem Team wollte der Junge seiner Mutter mit ins Krankenhaus bringen. „Wir erzählten den Jungs diese Geschichte und nahmen uns vor das Spiel für den Jungen zu gewinnen um mit ihm später in der Kabine zu feiern“, berichtet BRIV-Auswahltrainer Uwe Köppl. „Nach dieser Geschichte waren alle hellwach und brauchten keine weitere Motivation.“ Dieser Sieg und ein weiterer am nächsten Tag gegen die Niedersachsen-Auswahl sicherte der Mannschaft dann den Einzug ins Finale – das Auftaktspiel hatte die Mannschaft gegen Berlin/Brandenburg noch verloren.

Im Finale machte NRW dann aber klar, warum es einen sehr guten Tag und optimale Bedingungen braucht, um sie zu schlagen. Das Team spielte sich ein klares Chancenplus heraus und nutzte dies auch. „Uns fehlte der freie Kopf vom Vortag, NRW stand defensiv sehr Kompakt und ließ nur wenig zu.“

Köppl war mit dem Turnierverlauf mehr als zufrieden: „Der Turnierverlauf hört sich zwar an wie die letzten zehn Jahre, dennoch haben wir jede Mannschaft geschlagen und bewiesen, dass unser Konzept bereits dieses Jahr Früchte trägt.“ Da die Spieler noch jung sind, kann das Team weiterwachsen und d Köppl mit seinem Co-Trainer Edinger weiter an ihm arbeiten. „Unser wichtigstes Ziel war dieses Jahr, die Jungs miteinander zu vernetzen und einen Grundstock der Mannschaft zu formen. Das ist uns vollends gelungen. Für uns waren die letzten Wochen mit den Sichtungen und auch dieses Turnier ein riesiger Erfolg. Wir haben bemerkt wieviel Potential in der Mannschaft aber auch in den Strukturen steckt. Wir werden weiter versuchen diese auszubauen.“

Auch Herren-Bundestrainer Manfred Schmitz nutzte die Gelegenheit, die Nationalspieler von morgen zu beobachten. Ins All-Star-Team schafften es mit Leon Schneider (Atting) und Marvin Feigl (Ingolstadt) zwei Spieler aus Bayern. Hinzu kamen Jannis Jannis Grundhöfer (Berlin), Tim-Niklas Wolff (NRW) und Jonas Sciume (Niedersachen). Hinter NRW und Bayern kam Niedersachsen auf Rang drei, Berlin/Brandenburg belegte Rang vier. Weitere Landesverbände waren in diesem Jahr nicht am Start. [Michael Bauer]
ISHD Inline-Skaterhockey Deutschland