Die Coronavirus-Krise ist noch immer akut und präsent in unserem Alltag und verhindert weiter gesellschaftliche Aktivitäten aller Art - auch Aktivitäten im organisierten Amateursport. Wie aus der Tagespresse zu entnehmen ist, bereiten sich die Bundes- und Landesregierungen auf eine schrittweise Lockerung der derzeit bestehenden Beschränkungen vor. Bereits kommende Woche werden erste Maßnahmen getroffen. Insbesondere dem Handel wird die Öffnung bestimmter Geschäfte wieder ermöglicht. Bei Betrachtung der vor uns stehenden Aufgaben auf einem Weg zu einer Normalisierung der Situation der Menschen ist es verständlich, dass das Thema "organisierter Amateursport" bisher noch nicht im politischen Diskurs stattfindet. Der DOSB hat sich nun vergangene Woche im Namen aller Mitgliedsverbände mit einem Positionspapier an die politischen Entscheidungsträger in diese Diskussion eingebracht, um sicherzustellen, dass die Interessen der 90.000 Vereine in Deutschland in diesem Rahmen Gehör finden. Erste Landesregierungen haben nun schon eine Freigabe von Golf- und Tennisplätzen beschlossen oder in Aussicht gestellt. Dem ISHD-Vorstand ist absolut bewusst, dass es noch wesentlich mehr Zeit benötigt, bis auch mit einer Freigabe von Mannschaftssportarten, insbesondere solchen mit engem und inhärentem Körperkontakt zu rechnen ist.

Der ISHD-Vorstand geht aus diesem Grund derzeit davon aus, dass eine Freigabe des Spielbetriebs frühestens Ende August / Anfang September erfolgen kann. Die entsprechenden Planungen konzentrieren sich daher darauf, einen Spielplan vorzubereiten, der ab diesem Zeitpunkt bis Ende Dezember einen Spielbetrieb in der Form gewährleistet, den unsere Mitgliedsvereine von uns erwarten. Dies bezieht sich insbesondere auf die Organisation und Durchführung als auch auf die Intensität des Spielbetriebs, den unsere Spieler gewohnt sind. Der ISHD-Vorstand hält es zudem für wichtig, die Saison 2020 mit einem klaren Schnitt Ende des Jahres zu beenden und keine Wettbewerbe in das kommende Jahr zu übernehmen. Die Saison 2021 soll nach Willen des Vorstandes wieder im regulären Zeitfenster ausgetragen werden können.

Bis Ende April werden bereits über 300 Spiele ausgefallen sein, bis Ende Mai steigt diese Zahl auf über 520 und Ende Juni werden aufgrund der Coronavirus-Krise 730 Spiele nicht stattgefunden haben. Das werden dann fast 70 % der Spiele des regulären Spielbetriebs der Saison 2020 sein. Zusätzlich zu der großen Anzahl an Spielen sieht der ISHD-Vorstand eine weitere Problematik bei der Situation der städtischen Hallen, die von mehreren Vereinen gemeinsam genutzt werden. Kommt es zu einer Freigabe des organisierten Sportbetriebs in den Vereinen werden Hallenzeiten in der noch verbliebenen Zeit in 2020 Mangelware werden. Berücksichtigt man noch die bekannte Schließung der kommunalen Sporthallen in den Ferien, ist für den ISHD-Vorstand klar, dass der Spielbetrieb für 2020 ein vollständig anderes Gesicht haben muss, als das, mit dem wir am 15. Februar in die Saison gestartet sind. Nach derzeitigem Planungstand ist eine Möglichkeit, die uns hoffentlich noch zur Verfügung stehende Zeit in der Saison 2020 zu nutzen, eine Teilung der einzelnen Ligen in jeweils 2 Gruppen, um die Anzahl der Spiele massiv zu reduzieren. Wie bereits angekündigt werden wir diese Pläne aber zu gegebener Zeit mit den Vereinen im Rahmen mehrerer Videokonferenzen besprechen. Sollte es Möglichkeiten geben, den Spielbetrieb früher zu starten, halten wir entsprechende Pläne vor, die wir dann mit einem angemessenen Vorlauf aktivieren können.

Leider können wir auch mit diesen News den Vereinen noch keine Planungssicherheit geben. Aufgrund der immer noch unklaren Lage sind konkretere Aussagen zum weiteren Ablauf zum jetzigen Zeitpunkt jedoch unseriös. Wir halten es dennoch für wichtig, alle Beteiligten über die Planungen und Gedankenspiele auf dem Laufenden zu halten. Wo es finale Entscheidungen gibt, werden wir diese natürlich umgehend veröffentlichen.

In einer Videokonferenz des ISHD-Vorstands gestern Abend wurden folgende weitere Maßnahmen für die Saison 2020 beschlossen:

1) Die Aussetzung des Spielbetriebs in allen Inline-Skaterhockey Ligen im Bereich der ISHD (bundesweiter Spielbetrieb und Spielbetrieb in Nordrhein-Westfalen) wird bis einschließlich 27./28 .Juni 2020 verlängert. Über die Aussetzung oder Fortführung des Inline-Skaterhockey Spielbetriebs in den Landesverbänden, entscheiden die Landesverbände autonom. Betroffene Vereine kontaktieren hier bitte ihren zuständigen Landesfachwart.

2) Der Pokalwettbewerb aller Altersklassen wird abgebrochen. Für die Qualifikation zum IISHF Europapokal der Pokalsieger (Challenge Cup) 2021 werden die Platzierungen des Pokalwettbewerbs 2019 herangezogen. Die Absage des Pokalwettbewerbs erfolgt unter dem Aspekt mögliche Spieltagswochenenden für den regulären Spielbetrieb freizuhalten und nicht durch den Pokalwettbewerb zu blockieren.

3) Der geplante Nationalmannschaftslehrgang der Herrennationalmannschaft am 21. Mai 2020 findet nicht statt.

Wir alle hoffen, dass die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie, wie es sich bereits vorsichtig andeutet, auch weiterhin die gewünschte Wirkung zeigen und wir so langsam, aber stetig den Weg zur Normalisierung der Lage in Deutschland beschreiten können. Appellieren möchten wir an dieser Stelle auch nochmal an alle unsere Spieler und Offiziellen, sich weiter gewissenhaft und konsequent an die bestehenden Regeln im Umgang mit dem Coronavirus zu halten. Wir alle sind aktive Teile dieser Maßnahmen und tragen selbst dazu bei, diese zu einem Erfolg zu führen. Gleichzeitig geht ein Dank an alle unsere Vereine, die in den sozialen Medien zeigen, wie Zusammenhalt in der Inline-Skaterhockey-Community funktioniert und welche Kreativität in den Vereinen steckt!

Allen Spielerinnen und Spielern, allen Vereinsverantwortlichen und ehrenamtlichen Helfern, allen Schiedsrichtern, allen Ehrenamtlichen und allen Inline-Skaterhockey-Eltern weiterhin eine gute Zeit, passt auf euch auf, und: bleibt alle gesund!